Im ostfriesischen Raum werden der Natur immer mehr Flächen durch Versiegelung entzogen. Die neuerdings zu verzeichnenden und auch künftig häufiger zu erwartenden länger anhaltenden Trocken- und Starkregen-Perioden führen zu zerstörerischen Bodenaustrocknungen und Bodenerosionen. Im Rahmen des Klimawandels ist ein zukunftsfähiges Wassermanagement erforderlich.

Hierbei tragen die derzeitige Struktur mit Wallhecken und entsprechenden Wasserabflüssen in Form von Bächen, Kanälen und Sielen eine wesentliche Rolle. Jedwede Störung oder Zerteilung dieser Strukturen trägt zum Verfall des Klimas und Landschaftsschutzes bei.

Das „KLEVER“ Projekt der JADE-Hochschule Wilhelmshaven und der Universität Oldenburg im Auftrag des Entwässerungsverbandes Emden zeigt die Anforderungen an ein Wassermanagement im Klimawandel auf.

Quellenangabe: Spiekermann et al. (2018): Zukunft der Binnenentwässerung – Strategische Ausrichtung in Zeiten des Wandels: Eine Betrachtung für das Verbandsgebiet des I. Entwässerungsverbandes Emden. Ergebnisbroschüre des KLEVER-Projekts: Seite 7.


Weitere Informationen können in der Ergebnisbroschüre „Zukunft der Binnenentwässerung“ nachgelesen werden.

Siedlungs- und Verkehrsfläche

Der Flächenverbrauch für Siedlungen und Verkehr hat Auswirkungen auf die Umwelt. Versiegelte Flächen schaden Böden und begünstigen Hochwasser. Die Zersiedelung erzeugt zudem mehr Verkehr. Die Bundesregierung will den Flächenverbrauch bis 2030 auf weniger als 30 ha pro Tag senken. Das integrierte Umweltprogramm des BMU formuliert für 2030 ein Ziel von 20 ha pro Tag.


Anhaltender Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrszwecke

In Deutschland werden stetig neue Flächen für Arbeiten, Wohnen und Mobilität belegt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hat sich die Siedlungs- und Verkehrsfläche von 1992 bis 2019 von 40.305 auf 51.489 Quadratkilometer (km²) ausgedehnt. Damit ist die Siedlungs- und Verkehrsfläche in den letzten 27 Jahren um 11.184 km² bzw. 27,7 % angestiegen (siehe Abb. „Siedlungs- und Verkehrsfläche nach Art der tatsächlichen Nutzung“). Rechnerisch entspricht dies einem Zuwachs von durchschnittlich 180 ha oder beinahe 2 km² pro Tag. Mit Blick auf die Teilflächen dehnte sich die Siedlungsfläche um 40,0 % und die Verkehrsfläche um 9,8 % aus. Der Zuwachs der Siedlungs- und Verkehrsfläche vollzog sich in weiten Teilen zu Lasten der landwirtschaftlich genutzten Fläche.


Aktuell liegt der tägliche Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrsfläche ab 2016 als 4-Jahres-Mittelwert bis 2019 bei 52 Hektar pro Tag.